ALOOP

MARKUS HOFFMANN ALOOP MARKUS HOFFMANN ALOOP MARKUS HOFFMANN ALOOP

Aloop, Karlsruhe 2010



„Everything decays at a certain speed and time following a purely chance driven system.“ In der jüngeren Geschichte stets zwischen Enthusiasmus, Panik und Ignoranz schwankend, fremdelt ein Großteil des Weltpublikums seit vergangenem Halbjahr erneut mit dem unumgänglichen Faktum Radioaktivität an. Seit dem Moment, als Abermillionen dank digitaler Unmöglichkeiten in Japan die katastrophale Konzentration dessen miterlebten, was sie selbst gleichzeitig einnahm: Jeder Raum ist immerzu durchdrungen von radioaktiver Strahlung. Ebenso der menschliche Körper, dessen Anwesenheit in der Arbeit aloop, die sich visuell aus den Zerfallsprozessen in einem jeweiligen Raum generiert, zu paradoxem Bedeutungsträger wird. Einerseits dem Zufall überlassen, beeinflusst jeder Betrachter andererseits die Verteilung und Menge der Zerfälle instabiler Teilchen im Raum. Denn, jedes Material (und somit jeder Körper) ist gleichzeitig Abstrahler, sowie Absorber radioaktiver Strahlung. In aloop detektieren Sensoren die mithin nuklearer Zerfälle freiwerdende Strahlung und wandeln die Signale über Aktuatoren und dimmbare Leuchtdioden, die an einer federgelagerten Achse befestigt sind, in Lichteindrücke. Indem die Achse ausgelenkt wird und sich immer wieder in ihre Ausgangsstellung einpendelt, choreographieren die radioaktiven Zerfälle ein bewegtes Lichtmuster. Plötzlich wird unmittelbar visuell erfahrbar, was sich der Reichweite menschlicher Rezeptionsorgane normalerweise entzieht. In einer Zeit, in der persönliche Sensibilisierung und empirische Reflexion der medialen Überladung oft nachsteht.

Die Arbeit Aloop ist eine Kollaboration mit Lucas Buschfeld.

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© Markus Hoffmann